Montag, 17. September 2012

Tana French - Enid Blyton für Erwachsene

Tana French ist eine irische Autorin, die ungeheuer spannend erzählen kann, sogartig sozusagen. 
Ihr kennt das, man muß das Buch zuende lesen und auch das nächste kaufen. Die Cassie Maddox Reihe, ihre ersten beiden Krimis, fand ich am Besten. Der Erste wird aus der Sicht von Cassie erzählt, der Zweite aus der Sicht ihres Partners.  
Sie erzählt sehr ausführlich, das ist einerseits eine Stärke, die Personen kommen sehr nah, aber auch ihre Schwäche. In ihrem letzten Buch hätten es 200 Seiten weniger auch getan, ich fand die Handlung auch diesmal nicht so spannend. 
Aber trotzdem, die ersten drei kann ich uneingeschränkt empfehlen, Spannung pur und ein authentisches Bild Irlands, das für mich ja immer etwas 80er haftes hat.
Der Vergleich mit Enid Blyton? Siehe oben und es geschehen Sachen, die meiner Meinung nach niemandem passieren, z.B. Casssie Maddox kommt zu einer Leiche, die ihr wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Noch Fragen?


Grabesgrün
Totengleich
Sterbenskalt
Schattenstill



Samstag, 1. September 2012

Der Sommer ohne Männer von Siri Hustvedt

Mias Gespons Boris hat eine Pause, nach was weiß ich wie vielen Ehejahren. Mia landet erst in der Psychiatrie, dann fährt sie zu ihrer Mutter nach Minnesota, wo sie den Sommer in Frauengesellschaft aller Altersklassen verbringt. Langsam kommt sie wieder zu sich und merkt, dass sie auch ohne Boris Spaß am Leben hat. Hört sich nach nix Besonderem an, aber Siri Hustvedt gibt den Frauen in diesem Buch so etwas Anrührendes, Einzigartiges. Mich hat das Buch so gerührt, weil hier ohne Muskelprotzerei den Frauen ein Denkmal errichtet wird, so ein kleines, stilles.
Wo ich einmal bei Siri Hustvedt bin möchte ich vor allen Dingen - Was ich liebte - empfehlen, ein großer Familienroman, der die Geschichte zweier New Yorker Familien erzählt. (Mehr mag ich gar nicht darüber schreiben, mich stört das immer, wenn Rezensenten die Handlung schon vorweg erzählen.)