Sonntag, 25. Dezember 2011

Plan D von Simon Urban


Wäre ich nicht bei - The Voice of Germany - versackt, ich hätte schneller gelesen :-) .
Eine lustige Idee, die DDR wurde nicht wiedervereinigt, sondern wiederbelebt. Es hat mich interessiert, was der Autor daraus macht. Die Krimigeschichte mit ihrer Hauptperson, Hauptmann Wegener, finde ich sehr ansprechend erzählt, es ergeben sich durchaus einige Parallelen zur heutigen BRD, die Person ist persönlich und politisch durchaus stimmig erdacht. Allerdings gibt es einige Sätze deren Inhalt und Sinn mir unerklärlich geblieben sind, murder your darlings hätte hier nicht geschadet. Von Herrn Urban werden wir hoffentlich noch mehr hören.

Das Christkind hat mir einen Kindle dagelassen, ich habe schon mein erstes elektronisches Buch angefangen, bin gespannt und werde berichten. Schöne Weihnachtstage!

Montag, 19. Dezember 2011

James Sallis


Manchmal ist ja unglaublich, was für bescheuerte Titel Krimis haben. Wenn man sich die Originaltitel ansieht, kommen da schon abenteuerliche "Verkaufsanreiztitel" raus, Beispiel James Sallis. 
Die Originale - Cypress Grove -, - Cripple Creek - und - Salt River - wurden zu
- Dunkle Schuld -, -  Dunkle Vergeltung - und - Dunkles Verhängnis -. Da muß man aber schwer überlegen, ob man das lesen will :-) 
James Sallis ist ein wunderbarer Autor, für mich die Entdeckung der Langsamkeit, fast möchte ich beim Lesen sogar an Etwas wie Schicksal glauben. Die  drei Bände handeln vom Ex-Cop Turner, der sich in einer Kleinstadt niederläßt, aber weder aus sich selbst herauskommt, noch aus seinem Leben. Sogar der Schluß dieser Trilogie ist dem Autor vorzüglichlich gelungen, kein Kitsch, kein Happy-End, aber wunderbar.
Auch - Driver - kann ich sehr empfehlen, hätte ich fast selber nicht gelesen. Es handelt nämlich von einem Autorennen fahrenden Auftragsmörder. Es tat mir so leid, dass ich das Buch einmal aus der Hand legen musste, die 150 Seiten sollte man unbedingt in einem Zug lesen.

Montag, 12. Dezember 2011

Malla Nunn

In literarischer Sicht war es eine sehr zähe Woche, ich habe fünf Abende gebraucht, um - Lass die Toten ruhen - zuende zu lesen. Nach dem Erstling von Malla Nunn - Ein schöner Ort zu sterben -, der mich ins Südafrika der 50er Jahre versetzt hat, ohne die Probleme der Menschen auszusparen, waren meine Erwartungen einfach zu hoch. Ihr Detektiv Cooper ist eine Gestalt mit Vergangenheit und Problemen mit der Rassenzughörigkeit, da gibt es schon eine Menge zu erzählen. Gut gefällt mir auch sein Vorgesetzer, der Major, man weiß nicht recht, wo man ihn einordnen soll.
Der zweite Band wirkt wie aus mehreren Teilen zusammengesetzt, die nichts miteinander zu tun haben. Am Ende wurde ich allerdings noch etwas mit der Geschichte versöhnt und würde den dritten Teil wieder lesen...

Malla Nunn - Ein schöner Ort zu sterben und Lass die Toten ruhen


Aber musikalisch konnte ich die letzte Woche nicht klagen, ich habe die Cäthe aus Hamburg entdeckt, die mir das Seelchen wärmt mit ihren wirklichen Texten und ihrer hinreißenden Kratzstimme, vielen Dank dafür, ich werde die schönen Lieder in meine Hitliste einfügen.

Cäthe - Ich Muss Gar Nichts





Olivia liebt JanBenMax


JanBenMax schaffen die babysittende Nachbarin beiseite und erleben in zwei Stunden die tollsten Abenteuer, fliegen auf den Mond, erforschen den Grund des Ozeans und sind immer gerade wieder da, wenn ihre Mutter nach Hause kommt. Es ist mal wieder ein richtiges Jungsbuch (naja, andere kenne ich ja gar nicht) und hat uns viel Spaß gemacht, ich glaube, wir könnten es noch einmal lesen :-)

Das kleine Hütchen hat sich mit der Oliva angefreundet, da wird mir Angst und Bange. Ich sehe schon die Werke von Jackson Pollock auf unserer leeren Eßzimmerwand. Oliva ist ein sehr geschmackvoll gezeichnetes Bilderbuch, bei dem man sich nicht sicher ein kann, ob es wirklich für Kinder ist, aber sie lieben es.

Zoran Drvenkar - Die tollkühnen Abenteuer von JanBenMax
Ian Falconer - Olivia

Montag, 5. Dezember 2011

Bobo und der Tischlerschuppen

 Ein großes Buch wird noch ein bißchen auf sich warten lassen..., komme gerade nicht so richtig in die Gänge. Solange noch zwei altgediente Schätzchen aus dem Kinderfundus:
Das kleine Hütchen liebt den Bobo, er liest selber und ruft an jeder Würstchenbude: Mama, guck mal, der Schlachter. Naja, ich bin ja froh, der arme Bobo würde heutzutage nicht über den Bioladen hinauskommen. 

Mein großer Sohn, genannt Alter, hat sich jetzt doch noch mal dem Michel gewidmet. Es war ihm bisher sehr unheimlich, dass Michels Papa brüllt und er dann im Tischlerschuppen sitzen muß. Nicht das ich nicht mal brülle, aber das scheint etwas anderes zu sein. Viele Grüße, bis demnächst!

Michel aus Lönneberga von Astrid Lindgren und
Bobo Siebenschläfer von Markus Osterwalder


Mittwoch, 30. November 2011

Der Mond ist aufgegangen

Mein kleiner Sohn liebt Schlaflieder und singt sie auch mit, da habe ich mir vorgenommen, mein Repertoire etwas zu erweitern, warum nicht mit einem Klassiker von Matthias Claudius?

(Den Text muß ich leider rausnehmen, darf man bestimmt nicht abdrucken....)


Ja, ich weiß, das ist nur die erste Strophe, ich will es an dieser Stelle nicht überreissen und wünsche eine Gute Nacht!!

Wer das Schweigen bricht von Mechtild Borrmann

Ein krankes Kind hat mich heute noch ein Buch einatmen lassen, naja, eher ein Büchlein, Wer das Schweigen bricht von Mechtild Borrmann.

In der heutigen Zeit findet jemand ein Foto und macht sich auf die Suche, während die Erzählung am anderen Ende von sechs Freunden am Niederrhein handelt, ihrem Leben während der Nazizeit, ihren ungelebten Lieben und den Tragödien, die sich daraus ergeben. Ich finde die Geschichte an sich sehr gut, sie zeigt noch einmal mehr, das die Geschichten aus dieser Zeit noch lange nicht alle erzählt sind, allerdings ist mir das ganze ein bißchen kurz geraten, es wirkt alles so hastig. (Genauso habe ich das Buch ja auch gelesen). In Krimis hat man es ja gerne, wenn man sich mit einer Person identifizieren kann :-), das ist so heimelig. Hier hatte ich damit allerdings keine Chance.

Dienstag, 29. November 2011

Charlie und der Weihnachtsmann

Mein kleiner Sohn hat sich für "Wo der Weihnachtsmann wohnt" entschieden, ein tolles Weihnachtsbuch für jedes Alter. Ich freue mich immer so, wenn wir es im Advent auspacken. Dieses Jahr wird also jeder Wichtel einzeln angeguckt, ist auch mal schön.

Mein großer Sohn und ich haben in der Bücherei "Charlie" entdeckt. Es gibt sechs Bücher von einer Engländerin namens Hilary McKay. Ein Junge und sein ebenso größenwahnsinniger Freund glauben, dass die Welt nur für sie gemacht wurde, wie Jungs in diesem Alter so sind :-). Wir amüsieren uns sehr und ich bin abends sehr froh, wenn ich vorlesen kann.

Die hellen Tage von Zsuzsa Bánk

Nachdem der Post von gestern leider im Orbit verschwunden ist (nach dem Motto: ich mach mir mal schnell ein Blog), gebe ich mir heute etwas mehr Mühe.

Heute möchte ich über "Die hellen Tage" von Zsuzsa Bánk schreiben, ein detailliert erzählter Roman über eine Jugend auf dem Lande, wie wir sie uns und unseren Kinder wünschen würden, mit Gartenfesten, Zirkusleben, Frauenfreundschaften. Hört sich irgendwie nach Frauenroman an, ist es wahrscheinlich auch.
Das soll jetzt nicht banal klingen, es ist ein wunderbar geschriebenes Buch mit Bandwurmsätzen über halbe Seiten, die einen jede Knospe im Frühling wachsen lassen sehen. 
Leider sind mir die Hauptdarsteller, drei Freunde in ihrer Kindheit und Jugend, ein bißchen fremd geblieben. Wahrscheinlich sind solche Bücher auch der Grund, warum ich meistens Krimis lese, bin am Ende doch sehr sentimental geworden. Der erste Roman der Autorin wurde auch schon als Abgesang auf die Kindheit tituliert, ich würde dieses Buch auch als solchen bezeichnen. Den ersten Roman habe ich nicht gelesen, würde auch aus o.g. Gründen erst einmal darauf verzichten.